Skizzieren
Zeichnungen und Skizzen faszinierten mich schon immer. Und ich sehe es gerne an. Es gibt einen Trend der sich Urban Sketchers ( auf normal Deutsch Stadt Skizzieren) nennt. Ich schaue auf Urban Sketcher Blog, ich finde immer so spannend wie die Bilder wirken. Manchmal gekonnt, manchmal lässig, leicht oder luftig.
Ich habe unmengen von Zeichnungsmaterial im Schrank, die ich selten benutzte. Von Pastellkreide, Pastellstifte, Wachskreide, Kohle, Tusche, Filzstifte, verschiedene Farbstiften, Acrylfarben und Aquarellfarben habe alles da, ausser Ölfarben. Diese habe ich noch nie ausprobiert.
Mein Gedanke mit dem Skizzieren anzufangen war, meine eigenen Vorstellungen und Ideen zeichnen zu können. Und auch weil ich es wirklich zeichnen können will.
Letzte Woche war ich an einem Info-Abend bei der Migros Klubschule für einen Intensiv Lehrgang; ein Tag pro Woche für ein halbes Jahr, M-Art Zeichnen und Malen. Es würde mich sehr reizen diesen zu machen, aber in diesem Jahr kommt es nicht in Frage. Vielleicht im 2016. Wir werden sehen. Statt dessen meldete ich mich bei einem Grundkurs für Zeichnen und Malen an, der an einem Abend für fast drei Stunden geht.
Seit Mitte Februar übe ich mich darin. Ich möchte jeden Tag eine Skizze machen. Mal gelingt es besser mal weniger, damit meine ich dass ich es jeden Tag tue.
Vor drei Jahren skizzierte ich im Sommer öfters und hörte leider wieder auf. Dranbleiben ist das Motto. Hier eine Skizze von Heute, das Datum auf dem Blatt schrieb ich falsch auf.
Dieses Jahr las ich ein Buch, das vergriffen war, aber über ein Antiquariat Buchhändler doch noch kaufen konnte. Es heisst: Der Längere Atem. Die fünf Prinzipen für langfristigen Erfolg im Leben. Sehr spannend, denn ich lass inzwischen zwei mal durch. Sicher werde ich später nochmals lesen.
In einem Kapitel, Warum gute Vorsätze nicht ausreichen, erwähnte der Autor (George Leonard) die Homöostase. Was ist die Homöostase und wie funktioniert sie.
Man kann sich etwa so vorstellen, wenn unsere Körpertemperatur um 10 Prozent nach oben oder unten verändern würde, wären wir in Schwierigkeiten. Dasselbe trifft auf andere Körperfunktionen zu. Homöostase ist etwas dass ein Zustand der Ausgeglichenheit ist. Es wiedersteht allen Veränderungen, sei es im Guten oder im Schlechten. Das ist was einem so viel mühe macht eine neue Gewohnheit einzuüben. Homöostase ist quasi ein Regulator in uns. Das heisst dass wir mit Widerstand rechnen sollen. Aber wenn wir dabei bleiben bilden wir eine Gewohnheit, die später dann die Homöostase uns unterstützen wird. Aber bis es soweit ist, heisst dranbleiben. Weiter machen auch wenn ich zB. nicht jeden Tag eine Skizze mache.
Dieses Wissen finde ich schon sehr hilfreich.
Noch ein Bild das ich diesen Monat skizzierte. Zur Zeit bin ich eher eine Home Sketchers als eine Stadt.
Ende des Nähkurses
Der Nähkurs ist seit einem Monat zu Ende. Und ich habe die Nähprüfung bestanden. Puh.
Einerseits bin ich froh, dass der Nähkurs zu Ende ist, ich habe den freien Dienstag wieder für mich, anderseits ist es auch schade. Die Motivation zu nähen ist ein bisschen verflogen. Aber das wird sicher schon wieder.
Ich fand den Nähkurs insgesamt super. Ich lernte einiges im vergangenen Jahr, was das Kleider nähen für mich einfacher macht. Viele Grundlagen lernten wir. Aber es war ja keine 3 Jährige Schneiderlehre und so hatten wir keine Materialkunde, Webarten und was sonst noch dazu gehören würde. Wie sich ein Stoff verhält, das müssen wir ausprobieren. Sicher werde ich vor Kleiderstücken vor einer Herausforderung gestellt, weil wir es im Kurs nicht durch genommen haben, aber da werde ich dann wie vorher nach gutdünken vorgehen.
Mein Traum ist der Kurs Schnittmuster zeichnen auch noch machen, dieser ist aber seit drei Jahren ausgebucht. Ich stehe schon länger auf der Warteliste und hoffe dass diesen Herbst endlich die zusage bekomme. Auch anderorts ist es meist ausgebucht, zB. bei Bernina in Zürich. Wobei ich lieber den Kurs bei der Viventa machen möchte, weil sie viel ausführlicher die Themen behandeln als bei Bernina. Es wird nicht nur einen Grundschnitt erstellt, sondern auch dessen Abwandlungen. Ich finde das ein spannendes Gebiet.
Nun, wie geht es weiter? Sicher nähe ich weiter, aber es wird nicht mehr so viel geben wie bis anhin. Auch fing ich wieder an zu skizzieren und zeichnen. Vielleicht stelle ich ab und an ein Bild ein. Allerdings bin ich eine Anfängerin und mir fehlt eindeutig das Auge dafür. Ich bin dran jeden Tag für 10 Minuten eine Zeichnung zu machen. Da ich auch hier gerne Feedback haben möchte, werde ich einen Kurs besuchen, wahrscheinlich im April.
Meine Werke während des Nähkurs
Verschiedenes
Nähprüfung
Die Nähprüfung liegt bereits eine Woche hinter mir. Der erste Tag verlief Problemlos und gut. Der zweite Tag verlief gut, nur am Schluss nicht. Meine Nähmaschine bockte und fabrizierte nur Fadensalat. Sie wollte mir einfach keine Knopflöcher machen. Ich ärgerte mich sicher eine Stunde damit rum. Wenn dies nicht gewesen wäre, wäre ich fertig geworden. Leider fehlten die Knopflöcher und die Knöpfe an meinem Mantel. In zwei Wochen bekomme ich dann die Noten und bin gespannt.
Hinterher hörte ich, dass ich nicht die einzige war, die mit ihre Jacke oder Mantel Probleme hatten.
Weinachtsnäherei Teil 2
Wie schon erwähnt nähte ich noch ein paar Sachen die ich noch nicht zeigte. Nun, eine Wollhose, der Stoff ist ein Traum im Anfassen, in der Verarbeitung und Tragen. Ich war und bin sehr begeistert von diesem Stoff. Hinterher ärgerte ich mich, dass ich nicht mehr kaufte für ein Kleid. Dieser Stoff ist so angenehm auf der Haut. Dann noch eine Bluse. Hier nahm ich von einem anderen Schnittmuster die Ärmel und Armkugel. Ich finde sie bequem. Nicht so weit wie meine erste Bluse aber auch nicht so eng wie eine andere Bluse die ich nähte. Der Stoff ist ein Baumwollstoff der sehr dehnbar ist. Auch angenehm zu Tragen.
Dann entstand noch einen Wickelrock der bis auf die Druckknöpfe fertig ist. Die Farbe ist nicht meins aber ich nahm diesen Stoff weil er 70% Kaschmir und 30% Wolle besteht. Also einen tollen Winterrock.
Nähkurs die restlichen Tage
Vor der Nähprüfung hatten wir nur noch drei “normale” Unterrichtsstunde gehabt. In der einen nähten wir eine Tasche von innen an. Da muss ich noch ein Foto machen. Dann der Poloverschuss eines T-Shirt. Aber dieses Muster habe ich nicht mehr gemacht. Und wie man eine Weste näht. Die wird ganz anders Verarbeitet. Das Futter wird fest eingenäht, so dass sie nicht lose ist in den Seitennähte wie bei einer Jacke. Sehr spannend, weil hier die Reihenfolge wichtig ist.
Diese zwei Muster sind von der Lehrerin. Das gelbe Muster ist der Poloverschluss den man kennt. Der blaue den man selten sieht.
Hier meine Muster von der Miniweste. Ich finde sie herzig.
Morgen habe ich meine Nähprüfung der erste Tag von zweien. Der zweite Tag ist dann eine Woche später. In meinem Kopf schwirrt einiges rum. Woran muss ich dran denken, was muss ich mit nehmen. Hoffentlich vergesse ich nichts.
Am Samstag Schnitt ich meinen Mantel zu, den ich Morgen nähen werde. Gestern bügelte ich alle Einlagen ein. Und heute schrieb ich den Nähablauf, den ich dann abgeben muss. Nebst dem Mantel wird der Nähablauf benotet und ob man alle Schnittteile beschriftet hat, den Fadenlauf eingezeichnet hat. Ich bin ja schon gespannt wie es wird. Nur noch diese zwei Prüfungstage dann ist der Einjähriger Nähkurs zu Ende. Ende Februar gibts dann noch eine Diplomfeier wo wir dann erfahren ob wir bestanden haben oder nicht. Sie wird uns den Nähablauf und das Kleidungsstück zurück geben mit den Noten drin.
Ich habe an Weinachten/ Neujahr noch ein paar Sachen genäht, die ich dann später noch zeigen werde.
Weinachtsnäherei
Da ich über Weinachten und Neujahr Ferien habe, nutzte ich die Zeit für ein paar Kleider zu nähen.
Letzte Woche nähte ich zwei Röcke, einen davon passend zum Blazer. Da ich den restlichen Stoff zwei Röcke rausquetschen wollte, bekamen diese keinen Bund. Der zweite Rock nahm ich die andere Seite als die Rechte Seite. Man muss vielleicht auf dem Foto genau schauen bis man es erkennt.
Das linke Bild zeigt der Rock zum Blazer und das rechte Bild der andere Rock.
Dann nähte ich mir ein Kleid. Der Stoff brachte mir mein Mann aus Schottland mit. Lange wartete ich, bis ich diesen Stoff auch anschnitt. Lange wusste ich nicht was ich daraus nähen sollte. Zuerst wollte ich einen Faltenrock machen, aber das gefällt mir nicht wirklich. Da ich genügend Stoff hatte, wurde es ein Kleid daraus. Einen geraden Rock aus dem Rest sollte auch noch gehen. Aber das wird jetzt warten müssen.
Zur Zeit habe ich noch eine Bluse in Arbeit. Diesmal mit einem anderen Ärmel. Dann werde ich diesen einen Bequemlichkeits-Tragetest unterziehen.
Diese Woche weiss ich noch nicht was ich von meiner Liste nähen soll. Ich werde dann sehen.
Nähkurs 26., 27. und 28. Tag
Wir nähten an diesen Kurstagen am meisten am Blazer. Wir hatten nur noch kleinere Muster und keine Theorie mehr gehabt. Ein Muster war noch eine aufgenähte Tasche die von innen angenäht wird. Das geht bei dünneren und weichen Stoffen. Wollstoffe sind da sicher gut geeignet. Da ich mein Muster noch nicht gemacht habe, kann ich auch nichts zeigen.
Mein erster Blazer ist fertig. Ich bin zufrieden. Sicher es hat kleinere Makel, aber ich finde es nicht so schlimm. Der Stoff ist eine Wollgemisch und liess sich gut vernähen. Aber er fusselte und franste extremst. Mein Zuschneidetisch war voll Fusseln. Der Boden auch. Nun das Foto. Heute hatte ich genügend Licht, mit Sonnenlicht. Wegen der Farbe habe ich zwei Fotos gemacht.
An einem Kurstag dachte ich, ich werde fertig. Denkste, da gab es einige Kleinigkeiten die Zeit brauchten, wie immer mehr als ich dachte. Als das Futter drin war, musste ich das Futter, noch am Saum unten und bei den Ärmel fixieren, unter den Achseln und auch den Kragen. Da ich keine Verschnittnaht im Rücken hatte, nähte ich den ganzen Saum unten von Hand an.
Da ich genug Stoff gekauft hatte, gibt es einen bezw. zwei Röcke dazu. Einen der dazu passt und der andere mit der anderen Stoffseite. Da es ein Jaquardstoff ist, kann man beide Seite verwenden. Es gibt keine Linke Seite. Zur Zeit sind Jaquardstoffe Mode und ich liebe sie. Mir gefallen sie total.
Langsam aber sicher geht der Kurs zu Ende. Wir haben nur noch Fünf Kurstage, zwei davon sind Prüfungstage. Nun wissen wir auch, was wir an der Prüfung nähen dürfen. Eine sportliche Jacke, mit Kragen oder eine Kapuze, mit drei Taschen, eine davon muss eine eingeschnittene Tasche sein, zB. eine Paspeltasche oder eine mit Reissverschluss. Dann müssen zwei Details an den Ärmel sein, zB. ein Windfang, Ärmelschlitz, Farbkombination angenäht, oder eine Schlaufe. Der Stoff habe ich schon, das Schnittmuster auch, jetzt muss ich mir nur noch überlegen was ich an den Ärmel machen will.
Nähkurs 24. und 25. Tag
24. Tag
Nochmals hatten wir einen Theorie Morgen im Nähkurs. Diesmal lernten wir die verschiedenen Einlagen kennen. Es gibt sie in verschiedenen “stärken”, gewobene und nicht gewobene, Klebbare und nicht Klebbare Einlage. Es ist fast eine Wissenschaft für sich. Oftmals entscheidet der eigene Geschmack welche Einlage man verwenden will. Unsere Lehrerin meinte, ausprobieren, ausprobieren und nochmals ausprobieren. Damit meinte sie, dass man zuerst mal eine Musterstück mit der Einlage versieht damit man eine Griffprobe hat. Wie fühlt es sich an. Ist es dick genug oder nicht. Ich hätte mir dieses Kapitel früher im Nähkurs gewünscht.
Auch zeigte die Lehrerin wie, wo und wie viel wir an dem Blazer mit Einlage bekleben sollten.
Dann sahen wir die runde Saumverarbeitung bei Jacken an. Es ist einzig beim Zuschneiden ein bisschen anders als bei der Eckigen Variante. Ansonsten nicht viel anders zu nähen als bei der Eckigen Saum Variante. Hier mein Muster Exemplar.
25. Tag
Diesmal hatten wir weniger Theorie als die letzten beiden Dienstage. Unsere Lehrerin zeigte anhand der Unterlagen und ihren Muster wie ein Schalkragen genäht wird. Mein Muster ist etwas zerknittert da es schon im Ordner lag.
Dann schauten wir den Nähablauf beim Blazer an und sollten an der Jacke nähen. Die Hausaufgaben lautete Zuschneiden und die Einlagen aufbügeln. Da ich meine Hausaufgaben letzten Montag nicht machte musste ich es dieses Wochenende nachholen. Ich verschätzte die Zeit die ich dafür brauchte. Gestern und heute Morgen schnitt ich zu. Dann die bügelte ich Einlagen auf, die brauchten mehr Zeit als ich dachte. Ich hörte zwar davon, dachte aber nicht, dass es so ist. Nun weiss ich es. Ich hoffe, dass ich heute und Morgen noch ein bisschen an der Jacke nähen kann. Ein paar Nähte wären nicht schlecht, sonst hinke ich den anderen hinterher. Ich war nicht die einzige die die Hausaufgaben nicht gemacht hatte.
Hier noch ein kleiner Ausschnitt von meinem Stoff den ich für den Blazer gewählt habe. Es ist ein Wollgemisch. Ich zögerte im Laden ein wenig diesen auch wirklich zu kaufen, denn das Muster wirkt schon ein bisschen wild. Aber dort hing schon eine Fertige Jacke mit diesem Stoff. Ich denke es wird ein schöner Blazer werden. Dann gibt es noch passend einen Rock dazu.
Apropos Rock, letzten Samstag nähte ich einen Rock von Anfang bis Ende. Mit Futter und Nahttaschen, die ich zum ersten Mal in einem Rock nähte. Der Stoff ist 100% Wolle und war ein Rest der für einen geraden Rock gerade so reichte. Ich will diesen Herbst und Winter auch Röcke tragen nicht nur im Sommer. Ich habe es vor.
UFO’s
Für die es nicht kennen, UFO’s sind keine Fliegende Untertassen sondern ist die Kurzform von UnFertige Objekte.
Letztes Wochenende beendete ich ein paar Sachen.
Ein Kleid, dass ich vor dem Nähkurs nähte und nur noch auf die Säume wartete hängte seit sicher dreiviertel Jahr am Schrank und schaute mich bittend an. Die rufe, mach mich fertig, hatte ich bis anhin ignoriert. Aber letztes Wochenende war ich sehr motiviert, auch weil ich mir vorgenommen hatte, erst was Neues zu beginnen wenn ich die UFO’s fertig habe.
Das Kleid ist, etwas eng geworden, aber ich kann es trotzdem anziehen. Der Stoff ist eine Angora, Wolle und Synthetik Mischung. Das gefiel mir gut. Auch finde ich das Kleid etwas zu kurz geraten ist, aber mit Warmen Strumpfhosen sollte es gehen. Welches Schnittmuster ich verwendete, weiss ich nicht mehr, vielleicht taucht es noch auf.
Dann ebenso lange hing einen Leinenrock neben Kleid und rief mit gleicher Stimme mit, mach mich fertig. Auch da waren es nur noch die Säume und der Reissverschluss. Als ich diesen Rock damals nähte wunderte ich mich warum dieser so wellen schlug und der Reissverschluss trotz Nahtverdecktem Füsschen noch sichtbar war. Ich trennte es damals sicher dreimal auf und es trat keine Verbesserung ein. Es bildete nur noch Löcher im Stoff. Der Stoff ist ein grobgewebter Leinen. Die Wellen blieben und die Sichtbarkeit des Reissverschlusses auch. Gefrustet hing ich diesen an den Schrank.
Heute weiss ich warum das ganze Malheur nicht besser wurde. Kein Wunder. Ich hatte den Schnitt im Schrägen Stoffverlauf zugeschnitten. Natürlich ist die Schräge dehnbarer als im geraden Fadenlauf. Ich hatte die Naht nicht mit einem Kantenband stabilisiert. Dann verwendete ich auch ein normaler Reissverschluss. Ich wusste damals nicht, das der Nahtverdeckte Reissverschluss die Zähnchen auf der Rückseite sind. Daher konnte es auch gar nie Funktionieren mit einem normalen Reissverschluss.
Daher trennte ich den Reissverschluss ganz auf, auch ein Stückchen vom Bund musste ich auftrennen. Verstärkte die Kanten mit einem Kantenband und nähte einen neuen Reissverschluss ein. Siehe da, es funktionierte. Keine Wellen und der Reissverschluss ist Unsichtbar. Es ist nicht perfekt, aber ich werde den Rock sicher tragen, denn er gefällt mir. Die Länge des Rockes steckte ich an der Kleiderbüste fest mit einem Rockabrunder aus dem Brockenhaus. Das war so Klasse. Ich konnte es gerade um Bügeln von Nadel zu Nadel.
Da ich schon sowieso violetter Faden bei der Nähmaschine hatte, trennte ich bei meinem Prüfungsrock die hinteren Taschen weg und nähte es diesmal richtig wieder auf.
Anfangs des Nähkurs nähte ich einen zweiten Rock mit dem gleichen Schnittmuster wie mein erster Rock. Der Stoff ist ein Jaquard in Blau. Auch da fehlte nur noch die Säume beim Rock und Futter. Es sind wirklich nur Kleinigkeiten die nicht lange dauern, trotzdem fängt man lieber ein Neues Projekt an, als das erste ganz zu beenden. Tsss. Kennt das jemand? Nun, ich habe es geschafft. Mit dem gleichen Stoff will ich passend ein Blazer nähen.
Eine Idee, dass mir schon lange im Kopf rumgeisterte setzte ich auch letztes Wochenende um. Ich erstellte mir eine Vorlage, mit Datum, Stoffart, Schnittmuster, Model, Grösse, Änderungen, Passform und spezielles. Das druckte ich aus und füllte es aus. Ein Foto des Kleidungsstück druckte ich aus und klebte es auf das Blatt. Auch ein Reststück des Stoffes heftete ich dran. So habe ich eine Übersicht über die Kleidungsstücke die ich schon genäht habe.
Dieser Bluse fehlten nur noch den Kragen und die Knopflöcher. Diese Bluse ist ein Experiment mit zwei verschiedenen Schnitten. Ich nahm Burda Style 2/2010 Model 114 und Model 106. Arm und Armloch übernahm ich vom Model 106, der Rest von Model 114. Ich mag es nicht wenn es um die Armgegend so eng ist. Die Bluse werde ich noch vorher Probetragen bevor ich sie in Serie nähen werde. Aber sie sieht schon viel Versprechend aus. Einzig die Abnäher werde ich noch ein bisschen abändern müssen.
Nähkurs 22. und 23. Tag
22. Tag
An diesem Tag nähten wir ein Muster Windfang am Ärmel. Ich zeige zuerst ein Foto, denn wenn man es sieht ist es klar und die meisten haben sicher schon an einer Jacke oder Ski-Jacke gesehen.
Es wird ein Verbindungsstück eingesetzt, dass man nur bei offenem Reissverschluss sichtbar wird. Dieses Muster ist nicht ein Glanzstück geworden, es war eher ein Murks. Ich habe es fertig gemacht und geschafft. Ein Fehler nach dem anderen produzierte ich bei diesem Armseligen Stück. Ich habe es so gut es ging vertuscht, aber unsere Lehrerin im Nähkurs wird es wahrscheinlich sehen. Sie hat es noch nicht gesehen, weil ich dieses gute Ding erst dieses Wochenende genäht habe. Dafür ging das andere Muster besser.
Aber ich habe auch meine Jacke fertig genäht, denn es fehlte nur noch den Kragen. Allerdings habe ich ein falsches Schnittmuster genommen und weder die Lehrerin noch ich merkten es. Was soll`s. Die Ärmel sind um ca. 2 cm zu kurz geworden, die Länge auch ein bisschen zu kurz, aber für den Sommer für einen kühlen Sommerabend, sicher gut genug. Warm wird sie sicher geben weil sie gefüttert ist mit einem Futterstoff.
23. Tag
Dies war mein heiss ersehnte Tag, weil wir mit dem Blazer begangen. Allerdings mit viel Theorie. So viel Theorie, dass unsere Köpfe schon Morgens nach einer Stunde rauchten und wir eine Kaffee Pause einlegten.
Das spezielle am Blazer ist der angeschnittene Kragen, der Reverskragen. Wenn der Kragen eingesetzt wird, kreuzen sich einem Punkt drei Nähte. Stell dir das mal vor. Man sagt oft auch Y Naht. Weil sich da auch drei Linien zu einem Punkt führen. Das heisst (mal noch alles Theoretisch, ja) wenn ich zu viel nähe gibt es Falten und wenn ich zu wenig an dem Punkt nähe gibt ein Loch. Ich bin jetzt schon selber gespannt, wie ich das Meistern werde.
Weiter hatten wir in der Theorie, wie viel Nahtzugabe wo braucht und wo es Rollweite hinzugefügt wird. Nahtzugabe 1 cm, Saum unten und Ärmelsaum 4 cm, Kragen Rollweite, 1,5cm.
Dann wie man ein Futter erstellt ohne Abnäher. Wie löst man die Abnäher auf oder wie bringt man sie weg. Der Grund warum wir das so machen dürfen, ist, das der Futterstoff geht dort schneller kaputt, reisst ein. Deswegen. Wir durften es zu Hause schon mal soweit vorbereiten, bei meinem bin ich nicht sicher und werde kommenden Dienstag dann noch fragen.
Dann machten wir noch ein Ärmelschlitz, meist sind das nur Attrappen. Man macht dort meist eh nicht auf. Das ging mir dann besser als das letzte Muster. Das spezielle war eigentlich dass wir eine Briefecke zaubern durften. Für mich war das nicht neu, da ich es in meiner Ausbildung als Innendekorationsnäherin gelernt hatte. (Ja, ich weiss eine Lange Berufsbezeichnung die es heute schon nicht mehr gibt. ) Da nähten wir bei Tischtücher. Auch bei Quilt’s im Patchwork wird es gelegentlich angewendet.